Mit Arbeitskollegen auf dem Jakobspilgerweg

 

 

03.11.2014

Vom 31.10.2014 bis 2.11.2014 gab es nochmal drei sonnige Herbsttage mit Temperaturen von über 20 Grad. Ideales Wetter für die Jakobspilger meiner Dienststelle, die ihren Pilgerweg von Maastricht, dem Zielpunkt der letztjährigen Tour, bis nach Esneux in Belgien fortsetzten.

 

Leider konnten uns dieses Jahr drei Kollegen krankheitsbedingt nicht begleiten; vor allem nicht der geistliche Leiter Pfarrer Hans Gerd Paus.

Die erste Etappe bis nach Richelle verlief, nachdem wir uns beim Start gegenseitig gesegnet und das Gebet der Jakobspilger gesprochen hatten, wie im Flug. Die flache Strecke an der Maas entlang war gut zu bewältigen. Lediglich die letzten 4 Kilometer ging es bergan. Mit der Verpflegung und den Flüssigkeitsvorräten für den nächsten Tag bepackt waren dann aber doch alle froh nach 16 Kilometern in der Apartmentanlage „Hof von Aken“ angekommen zu sein. In dem herrlichen Innenhof der Anlage ließen wir uns mit einer leckeren Pizza und kühlen Getränken bewirten und den Tag ausklingen.

 

Der zweite Tag begann bei strahlendem Sonnenschein und einem Text aus dem ersten Buch der Könige „Elia am Berg Horeb“, den wir einige Zeit schweigend auf dem Weg betrachteten. Der Weg verlief durch das herrliche Hügelgebiet des Merggellandes immer Richtung Lüttich. Schon früh kamen wir in die Außenbezirke der Stadt. Hier erlebten wir das Zusammenleben der Einwanderer in seiner ganzen Vielfalt. Als wir nach 16 Kilometern die Maas zu unserem Zielpunkt der Jugendherberge hin überquerten, glaubten wir in einer anderen Stadt zu sein. Lüttich zeigte uns an diesem Abend seine ganze Schönheit, die wir bis in die späten Abendstunden genossen.

 

Die dritte Etappe war mit 23 Kilometern die anspruchsvollste aber auch schönste des Pilgerwegs. Nachdem wir gut aus der Stadt heraus gefunden hatten, ging es bei Angleur bergan auf einen Höhenzug oberhalb des Flusses Ourthe. Der Weg ging den ganzen Tag nur durch Wald und gewährte uns an den Aussichtspunkten immer wieder schöne Ausblicke in das Tal der Ourthe. Die Schönheit der Natur war gut geeignet sich mit unserer Tagesfrage: „Was stärkt mich? Was brauche ich?“ auseinanderzusetzen. Selbst wenn diese Frage nicht umfassend beantwortet werden konnte, wurde in der gemeinsamen Abschlussrunde am Zielpunkt in Esneux doch deutlich, dass die gegenseitige Stärkung  in der Gemeinschaft eine der wichtigsten Erfahrungen für alle war, ohne die die Anstrengungen auf dem Weg, aber auch im alltäglichen Leben nicht gemeistert werden können.

 

Selbst wenn es noch Jahre dauern wird, bis die kleine Gruppe der Jakobspilger ihr Ziel in Santiago de Compostela in Spanien erreichen wird, so kommen wir doch jedes Jahr dem Ziel näher, über den Dienst hinaus Gemeinschaft aufzubauen und uns so gegenseitig zu stärken.